Wie gesagt möchte ich – in Anbetracht der Umstände – nun keinen “China-Handel” mit Sichuanpfeffer auf die Beine stellen, sondern vielmehr etwas wachsen lassen.

Wortwörtlich möchte ich etwas wachsen lassen, denn mein Interesse gilt den besonderen Pflanzen, die man in den aromatisch-scharfen Gewürzen Sichuanpfeffer und Chilli findet, und der Faszination ihrer kulturell-kulinarischen Bedeutungen und Potentiale.

Immer interessant an dem Thema ist allerdings auch das: Mit Landwirtschaft (oder zumindest Gartenbau) zu tun haben, das bedeutet viel Arbeit, viel Investition, für Resultate, die sich erst in weiterer Zukunft entwickeln werden.

Ein spezielles Beispiel dafür ist mein Anbau von Sansho, japanischem Pfeffer, Zanthoxylum piperitum.

Aktuell habe ich (noch) sechs Pflanzen davon, mittlerweile im dritten Jahr, gezogen aus Samen, die ich von einer Bekanntschaft in Japan bekommen hatte.

Einblicke dazu gibt es (auch) hier:

Vier weitere Sämlinge sind von einer Gärtnerei bestellt; wenn es schon endlich einmal jemanden gab, der solche anzubieten hatte, dann musste ich das einfach nützen.

Mein Wissen ist endlich so weit, dass ich sagen kann, dass es sich bei diesen Pflanzen auch wirklich um Sansho / Z. piperitum handelt.

Eine der Pflanzen war so weit (oder vielleicht so gestresst), dass sie dieses Jahr geblüht hat – womit ich sagen kann, dass dies offenbar eine männliche Pflanze, diese Art wohl wirklich zweihäusig (in männliche und weibliche Individuen getrennt) ist.

Von Sansho liessen sich junge Blatttriebe als “kinome” (wie ein Blattgewürz) nützen. Blüten und junge Früchte würden auch ihre kulinarische Nutzung in der japanischen Küche haben und werden damit sehr interessant sein – aber so weit ist es eben noch nicht.

Jetzt ist also das Thema, die Pflanzen zu pflegen und – diesmal vorzugsweise ohne Verluste – durch ein neues Jahr, eine neue Wachstumsperiode, zu bringen.

Vielleicht gibt es ja nächstes Jahr Blüten an mehr als nur der einen Pflanzen. Hoffentlich auch weibliche Exemplare… und dann irgendwann auch Sansho”pfeffer” aus dem Burgenland.

Bis dahin muss ich allerdings auch ein Auslangen finden.